Mit eigener Hand, Mini-Baustellen-Chronik erzählt von Dingen, die nicht hätten passieren dürfen – aber ......
Mit eigener Hand
Geschichten von der Baustelle
Diese Mini-Baustellen-Chronik erzählt von Dingen, die nicht hätten passieren dürfen – aber sie passierten trotzdem. Ein Loch in der Hecke, ein Rhododendron in Farbe gebadet, eine Motorsense, die nie starten wollte – das ist kein Roman, das ist Realität. Leider. Oder zum Glück?
Wenn Sie während des Lesens nicht mindestens einmal schmunzeln, dann arbeiten Sie wahrscheinlich selbst auf dem Bau.
Kapitel 1: Die Hecke des Verderbens
Es war ein glühend heißer Sommertag. Einer von denen, an dem selbst das Werkzeug in der Kiste zu schwitzen scheint.
Der Kunde wollte nur eines: Die Hecke – zwei Meter hoch, etwa einen Meter tief – sollte „nur an den Spitzen gestutzt“ werden. Sanft. Zärtlich. Liebevoll. Sie sollte aussehen wie das Haar eines italienischen Fußballers in einer Shampoo-Werbung.
Doch Mały Grzegorz hatte andere Pläne. Bewaffnet mit einer Teleskopschere, entschied er, sich einen Weg durch das Dickicht zu bahnen. Was blieb, war ein Loch in der Hecke – groß genug für ein Fluchtauto oder eine kleine Herde Kühe.
Ich kam zurück und sah nur dieses grüne Massaker. Grzegorz stand daneben, grinsend wie ein Schüler, der zum ersten Mal ein Regal bei IKEA zusammengeschraubt hat.
„Warum... warum ist da ein Loch in der Hecke?“ fragte ich ungläubig.
„Ich kam nicht an die Thuja ran“, antwortete er begeistert – als hätte er gerade die Relativitätstheorie neu erfunden.
Ich sagte nichts. Ich setzte mich ins Auto, fuhr zur Tankstelle, kaufte mir eine Cola und überlegte, wie ich das dem Kunden erkläre...
Kapitel 2: Der Rhododendron und das weiße Meer
Waldemar wollte schnell das weiße Eimerchen mit Farbe entsorgen. Aus dem Fenster. Vom ersten Stock. Direkt auf den Rhododendron.
Der Busch verwandelte sich augenblicklich in ein schäumendes Kunstwerk. Statt sich zu verstecken, nahm Waldemar einen Lappen und begann, mit chirurgischer Präzision jedes einzelne Blatt zu reinigen – drei Stunden lang. Er murmelte leise vor sich hin: „Das merkt keiner... das merkt keiner...“
Spoiler: Es hat jemand gemerkt.
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